Ritterturnier

Ritterturniere im Mittelalter

von Björn Böhling

6.1. Anhang Auszug aus der Ankündigung für ein Turnier bei Calais 1389

„Von dem sehnlichen Wunsch durchdrungen, die edlen Recken, Ritter und Schildknappen des französischen Königreiches und anderer, ferner und naher Königreiche kennenzulernen, geben wir hiermit bekannt, daß wir mit Gottes Hilfe uns, vom folgenden 9. Mai angefangen, dreißig einander folgende Tage lang in Saint-Inglevert aufhalten und alle dreißig Tage, mit Ausnahme der Feiertage, bereit und gewillt sind, uns Rittern und Knappen, aus welchem Land immer, und Edelleuten jeder Nation, die an einem Turnier teilzunehmen gewillt sind, zu jeweils fünf Lanzenbrechen oder Speerzweikämpfen zu stellen ...



... Jedermann kann vor unserem Quartier den Schild mit unserem Wappen, den Kriegs- und den zu Friedenszeiten verwendeten Schild erblicken. Wer die Absicht hat, mit uns die Waffen zu kreuzen, möge am Tage zuvor selbst kommen oder einen Stellvertreter entsenden, mit einer Gerte je nach Wahl einen der beiden Schilde anschlagen, den mit dem Kriegswappen, zum Kampf mit scharfen Waffen anderntags, oder den zur Friedenszeit verwendeten, zum friedlichen Kräftemessen ...



... An alle ausländischen Ritter und Schildknappen, die unserer Einladung Folge zu leisten gewillt sind, richten wir die Bitte, auf keinen Fall in den Irrglauben zu verfallen, daß diese Aufforderung an sie dem Hochmut, den Zorn oder einem anderen böswilligen Motiv entspringt, denn wir tun es lediglich, um an ihrer ehrenwerten Gesellschaft teilzuhaben, was wir von ganzem Herzen wünschen ...“[103]

[103] Endrei 1988, S. 168.
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